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Spirituelle Gesundheitsfachleute enthüllen Schlüsselmotivationen in der psychedelisch-assistierten Therapiepraxis

Emory-Universität erforscht komplexe persönliche und berufliche Faktoren, die das aufkommende Feld der psychedelischen Begleitung prägen

Peer-Reviewed Publication

Genomic Press

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Self-literacy reflection exercise for psychedelic facilitators.

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Credit: Deanna M. Kaplan

ATLANTA, Georgia, USA, 29. April 2025 -- In einem umfassenden Forschungsbericht von Genomic Press, der heute veröffentlicht wurde, haben Forscher der Emory-Universität die komplexen Motivationen aufgedeckt, die spirituelle Gesundheitsfachleute (SHPs) – auch bekannt als Gesundheitsseelsorger – dazu bewegen, Karrieren im schnell wachsenden Bereich der psychedelisch-assistierten Therapie (PAT) zu verfolgen. Die Ergebnisse beleuchten die zutiefst persönliche Natur des Engagements von Begleitern in der psychedelischen Versorgung und stellen neuartige Ausbildungsansätze vor, die darauf abzielen, therapeutische Ergebnisse zu verbessern.

Da psychedelische Behandlungen bei Erkrankungen wie therapieresistenter Depression, PTBS und existenzieller Not bei Krebspatienten zunehmend an Bedeutung gewinnen, ist das Verständnis der Motivation von Praktikern immer wichtiger geworden. Die qualitative Studie unter der Leitung von Dr. Caroline Peacock, Dr. Deanna Kaplan und Kollegen am Emory Center for Psychedelics and Spirituality unterstreicht die wesentliche Rolle, die persönliche psychedelische Erfahrungen dabei spielen, Gesundheitsseelsorger zu diesem aufkommenden Praxisbereich hinzuziehen.

"Diese Forschung befasst sich mit grundlegenden Fragen zu Best Practices in der Ausbildung von Begleitern, die bisher weitgehend unerforscht geblieben sind", sagt Dr. Kaplan, korrespondierende Autorin und Assistenzprofessorin an der Emory University School of Medicine. "Wir haben festgestellt, dass persönliche Erfahrungen mit Psychedelika oft als Katalysator für Seelsorger dienen, die in dieses Feld eintreten. Der Grad, in dem diese Arbeit für Begleiter zutiefst persönlich ist, bietet einzigartige Vorteile und potenzielle Herausforderungen in therapeutischen Kontexten."

Persönliche Erfahrung als primärer Motivator

Die Studie unter der Leitung von Dr. Caroline Peacock, DMin, untersuchte 15 spirituelle Gesundheitsfachleute mit Erfahrung in der Begleitung legaler psychedelischer Sitzungen. Die Forscher identifizierten zwei übergreifende Themen: anfängliche Motivationen für den Eintritt in das Feld und fortlaufende Quellen der Bedeutung, die das Engagement der Praktiker für die Arbeit aufrechterhalten.

Bemerkenswert ist, dass die am häufigsten genannte anfängliche Motivation die eigenen Heilungserfahrungen der Praktiker mit Psychedelika war. Ein Teilnehmer beschrieb, dass er unerwartete Linderung von chronischen Schmerzen fand: "Durch diese Arbeit konnte ich es loslassen. Ich begann, mich in jeder Hinsicht besser zu fühlen." Andere berichteten von transformativen spirituellen Erfahrungen, die ihre Weltanschauung und berufliche Laufbahn grundlegend veränderten.

Diese Ergebnisse werfen interessante Fragen über die Beziehung zwischen persönlicher Erfahrung und therapeutischer Wirksamkeit auf. Könnte Wissen aus erster Hand über veränderte Bewusstseinszustände die Fähigkeit eines Praktikers verbessern, andere durch ähnliche Erfahrungen zu unterstützen? Wie könnten Ausbildungsprogramme persönliche Erfahrungen anerkennen und gleichzeitig eine objektive, patientenzentrierte Versorgung gewährleisten?

Das zweischneidige Schwert der persönlichen Erfahrung

Die Studie zeigt eine potenzielle Spannung in der Praxis der psychedelischen Begleitung auf. Einerseits stattet Erfahrungswissen die Praktiker mit wertvoller Einsicht in die einzigartige Phänomenologie psychedelischer Reisen aus. Andererseits können persönliche Erfahrungen möglicherweise Vorurteile einbringen, die die klinische Objektivität beeinflussen.

"SHPs, die persönliche Heilung durch Psychedelika erfahren haben, beschreiben oft ein tiefes Gefühl der Bedeutung darin, andere durch ähnliche Prozesse zu führen", erklärt Dr. Kaplan. "Dies birgt jedoch das Risiko dessen, was wir als 'Erfahrungseinkapselung' bezeichnen – die Annahme, dass die eigenen psychedelischen Erfahrungen und Interpretationsrahmen universell anwendbar sind."

Dieses Konzept ist parallel zur "kulturellen Einkapselung", bei der Kliniker unbewusst ihre eigenen kulturellen Rahmen auf verschiedene Klienten auferlegen. Im psychedelischen Kontext könnten Praktiker ähnlich ihre Erwartungen auf Patienten projizieren, deren Erfahrungen sich erheblich von ihren eigenen unterscheiden.

Ein neuartiger Ansatz für die Ausbildung von Begleitern

Das Forschungsteam stellt eine strukturierte Selbstkenntnis-Reflexionsübung vor, die entwickelt wurde, um psychedelischen Begleitern zu helfen, ein Bewusstsein für ihre Motivationen zu entwickeln und zu erkennen, was sie aufgrund persönlicher Erfahrungen möglicherweise übersehen könnten. Die Übung führt Praktiker durch die Erforschung von vier Schlüsselbereichen: persönliche Erfahrungen, Motivationen zur Begleitung, Identifizierung von Wahrnehmungslücken und Adressierung von Wachstumsbereichen.

"Wir haben festgestellt, dass Ausbildungsmodelle der Association for Clinical Pastoral Education (ACPE), die Selbstkenntnis und reflexives Lernen betonen, wertvolle Rahmen für die Ausbildung psychedelischer Begleiter über Disziplinen hinweg bieten", bemerkt Dr. Peacock, die eine ausgebildete Begleiterin für psychedelisch-assistierte Therapie und Direktorin für Care Transformation bei Emory Spiritual Health ist. "Diese Ansätze helfen Praktikern, den Wert persönlicher Erfahrung mit der Notwendigkeit klinischer Objektivität in Einklang zu bringen."

Die Reflexionsübung stellt Fragen wie: "Welche Erfahrungen mit Psychedelika bringe ich in die Ausbildung ein?" und "Was könnte ich angesichts meiner Erfahrungen und Motivationen wahrscheinlich übersehen?" Solche Fragen zielen darauf ab, die Wirksamkeit des Begleiters zu verbessern, indem das Bewusstsein für potenzielle Vorurteile erhöht wird.

Implikationen für ein aufkommendes Feld

Da sich rechtliche Rahmenbedingungen für die beaufsichtigte Verwendung von Psychedelika in Staaten wie Oregon und Colorado ausweiten und mit der möglicherweise bevorstehenden FDA-Zulassung bestimmter psychedelischer Verbindungen, ist die Optimierung der Ausbildung von Begleitern zunehmend dringend geworden. Die Studie legt nahe, dass die Anerkennung persönlicher psychedelischer Erfahrungen als Motivationsfaktoren – anstatt zu debattieren, ob solche Erfahrungen Voraussetzungen für die Praxis sein sollten – ein produktiverer Ansatz für die Ausbildung sein könnte.

Dr. Roman Palitsky, Assistenzprofessor für Psychiatrie an der Emory und Mitautor der Studie, erklärt: "Es ist unklar, ob Erfahrungen aus erster Hand mit Psychedelika jemanden zu einem besseren Begleiter machen. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass selbst wenn der vorherige Gebrauch von Psychedelika durch Begleiter mit besseren Patientenergebnissen verbunden ist, diese Verbindung durch erhöhte Motivation und nicht durch besondere Einsichten oder Fähigkeiten erklärt werden könnte, die aus dem persönlichen Gebrauch von Psychedelika stammen. Deshalb empfehlen wir, dass Ausbildungsprogramme zukünftigen Begleitern helfen, ihre Motivationen zu verstehen. Es ist ein sehr wichtiger Teil der Vorbereitung für die Bereitstellung dieser Art von Versorgung."

Diese Forschung kommt zu einem kritischen Zeitpunkt für die psychedelische Medizin. Mit zunehmenden Belegen für die Wirksamkeit von PAT bei verschiedenen psychischen Erkrankungen hat sich die Aufmerksamkeit darauf verlagert, zu verstehen, wie Attribute des Begleiters therapeutische Ergebnisse beeinflussen. Welche Eigenschaften machen einen effektiven PAT-Begleiter aus? Wie können Ausbildungsprogramme Praktiker am besten auf diese einzigartige therapeutische Modalität vorbereiten?

Dr. Roman Palitsky fügt hinzu: "PAT beinhaltet intensive phänomenologische Erfahrungen, die viele Stunden dauern können und manchmal zu Veränderungen in der Weltanschauung der Patienten führen. Das Verständnis der Motivationen des Begleiters hilft uns, eine Ausbildung zu entwickeln, die Praktiker auf diese einzigartigen Qualitäten vorbereitet."

Nachhaltigkeit in einem herausfordernden Feld

Die Studie identifiziert auch Faktoren, die das fortlaufende Engagement der Praktiker für die psychedelische Versorgung aufrechterhalten. Viele berichteten, dass sie Erfüllung darin finden, Heilung bei anderen zu beobachten, Gegenseitigkeit mit Klienten zu erleben und Muster zu schätzen, die häufig mit psychedelischen Erfahrungen verbunden sind, wie Verbundenheit.

Ein Teilnehmer beschrieb diesen aufrechterhaltenden Faktor: "Die ähnlichen Erfahrungen der Teilnehmer in Studien zu sehen... neue Geschichten zu schaffen, aber auch in ein Gefühl zu kommen, Teil von etwas Größerem zu sein... das ist für mich spirituell, wie auch immer jemand seine spirituelle Reise definiert."

Das Verständnis dieser motivierenden Faktoren informiert nicht nur die Ausbildung, sondern kann auch dazu beitragen, Nachhaltigkeit in einem Bereich zu fördern, der emotional anspruchsvoll sein kann. Wie könnte die fortlaufende Bildung reflexive Praktiken einbeziehen, die die Resilienz und Wirksamkeit der Praktiker aufrechterhalten?

Diese Forschung stellt einen entscheidenden Schritt in Richtung der Entwicklung evidenzbasierter Ausbildungsprotokolle für psychedelische Begleiter dar. Durch die Untersuchung der persönlichen und beruflichen Faktoren, die spirituelle Gesundheitsfachleute zu dieser Arbeit hinziehen, bietet sie Einblicke, die für Praktiker aus allen Disziplinen relevant sind, die in der psychedelischen Versorgung tätig sind.

Dr. Kaplan sagt: "Die psychedelische Begleitung zieht Versorgungsfachleute aus vielen Bereichen an, wie klinische Psychologie, Psychiatrie, Beratung und Sozialarbeit. Reflexive Praxis ist ein Kernbestandteil der Ausbildung in einigen Berufen, aber nicht in allen. Diese Studie hebt hervor, wie wertvoll spirituelle Gesundheitsfachleute in psychedelischen Versorgungsteams sind. Sie fordert uns auch heraus, darüber nachzudenken, wie Praktiken der Krankenhausseelsorger-Ausbildung, wie reflexives Lernen, allen psychedelischen Begleitern zugute kommen könnten, unabhängig von ihrem ursprünglichen beruflichen Hintergrund."

Die Ergebnisse legen nahe, dass Ausbildungsprogramme die Rolle persönlicher Erfahrungen anerkennen sollten, während sie Selbstbewusstsein und ethische Praxis betonen. Könnten solche Ansätze in Zertifizierungsprogramme über Disziplinen hinweg integriert werden? Wie könnten interdisziplinäre Teams die einzigartigen Stärken von Seelsorgern und anderen Gesundheitsdienstleistern in der psychedelischen Versorgung nutzen?

Während sich die psychedelische Medizin weiterentwickelt, wird das Verständnis der menschlichen Faktoren, die die Versorgungsbereitstellung prägen, weiterhin entscheidend sein. Diese Studie bietet eine Grundlage für zukünftige Forschung, die untersucht, wie Attribute des Begleiters therapeutische Beziehungen und Ergebnisse in PAT beeinflussen.

Der Artikel in Psychedelics mit dem Titel "Was motiviert spirituelle Gesundheitsfachleute in der psychedelisch-assistierten Therapie? Eine qualitative Studie und Implikationen für die Ausbildungspraktiken von Begleitern" ist ab dem 29. April 2025 in Psychedelics über Open Access frei verfügbar unter folgendem Hyperlink: https://doi.org/10.61373/pp025r.0008.

Über Psychedelics: Psychedelics: The Journal of Psychedelic and Psychoactive Drug Research (ISSN: 2997-2671, online und 2997-268X, Print) ist eine hochwertige medizinische Forschungszeitschrift, die von Genomic Press, New York, herausgegeben wird. Psychedelics widmet sich der Förderung des Wissens über das gesamte Spektrum bewusstseinsverändernder Substanzen, von klassischen Psychedelika über Stimulanzien, Cannabinoide, Entaktogene, Dissoziativa, pflanzlich abgeleitete Verbindungen bis hin zu neuartigen Verbindungen, einschließlich Ansätzen zur Arzneimittelentdeckung. Unser multidisziplinärer Ansatz umfasst molekulare Mechanismen, therapeutische Anwendungen, neurowissenschaftliche Entdeckungen und soziokulturelle Analysen. Wir begrüßen verschiedene Methodologien und Perspektiven, von grundlegender Pharmakologie und klinischen Studien bis hin zu psychologischen Untersuchungen und gesellschaftlich-historischen Kontexten, die unser Verständnis davon verbessern, wie diese Substanzen mit der menschlichen Biologie, Psychologie und Gesellschaft interagieren.

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