News Release

Pfifferlinge als natürliche Geschmacksverstärker

Neue Methode zur Qualitätsprüfung von Pfifferlingen

Peer-Reviewed Publication

Technical University of Munich (TUM)

Dr. Verena Mittermeier and Andreas Dunkel

image: Dr. Verena Mittermeier from the Chair of Food Chemistry and Molecular Sensory Science and Andreas Dunkel from the Leibniz-Institute for Food Systems Biology in front of their institute. view more 

Credit: Leibniz-LSB@TUM

Pfifferlinge (Cantharellus cibarius), auch Eierschwamm oder Rehling genannt, gehören in Deutschland zu den beliebtesten Speisepilzen. Je nach Wetter beginnt die Saison für die schmackhaften Pilze ab Anfang Juli. Genießer schätzen ihr feinfruchtiges Aroma, das an Aprikosen erinnert, ebenso wie ihr würziges und leicht bitteres Geschmacksprofil. Über ihren Eigengeschmack hinaus wirken sie zudem als Geschmacksmodulatoren, indem sie Speisen ein ausgeprägtes Mundgefühl und einen anhaltenden vollmundingen Geschmack verleihen.

Schlüsselsubstanzen für Kokumi-Effekt

“Mit Hilfe des von uns entwickelten Ultrahochleistungs-Flüssigkeitschromatographie-Massenspektrometrie-Verfahrens ist es nun erstmals gelungen, die in Pfifferlingen enthaltenden Schlüsselsubstanzen akkurat zu quantifizieren, die für den Kokumi-Effekt dieser Pilzart wichtig sind”, sagt Dr. Verena Mittermeier vom Lehrstuhl für Lebensmittelchemie und molekulare Sensorik der TUM. Die promovierte Wissenschaftlerin war bereits als Doktorandin von Prof. Thomas Hofmann, dem heutigen Präsidenten der TUM, maßgeblich an dieser Studie beteiligt.

Wie die Untersuchungen des Forschungsteams zeigen, handelt es sich um natürliche Inhaltsstoffe, die sich von Fettsäuren ableiten. Lagerungseinflüsse, wie zum Beispiel die Lagerungszeit und temperatur, beeinflussten die Komposition und den Gehalt der Fettsäurederivate in den Pilzen. Ebenso spielte es eine Rolle, ob das Team die Pilze als Ganzes oder im zerkleinerten Zustand gelagert hatte.

Neue Marker für Qualitätskontrollen

Einige dieser Derivate seien für Pfifferlinge spezifisch und ließen sich daher auch als Marker einsetzen, um die Qualität von Pilzprodukten zu kontrollieren, erklärt Lebensmittelchemiker Andreas Dunkel vom Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie. Nicht zuletzt könne man die Erkenntnisse auch nutzen, um den Geschmack von Pilzgerichten oder anderen würzigen Speisen gezielt, aber auf natürliche Weise zu verbessern.

Dunkel erläutert weiter, der Begriff Kokumi stamme aus dem Japanischen und stehe nicht für eine eigene Geschmacksqualität wie süß oder salzig. Vielmehr modulierten die Fettsäurederivate die von den anderen Speisenkomponenten erzeugten sensorischen Empfindungen.

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