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Big Data ist ein Haupttreiber von Wissensgewinnung und Innovation in der modernen Informationsgesellschaft. Große Datenmengen können aber nur dann effizient genutzt werden, wenn Algorithmen zum Verständnis der Daten verfügbar sind und diese Algorithmen auch in höchst skalierbaren Umgebungen mit vielen tausend Festplatten erfolgreich angewendet werden können. Big Data stellt Softwareentwickler dabei vor komplexe Herausforderungen, da die zugrundeliegenden Algorithmen auf verschiedenste Bereiche wie Statistik, maschinelles Lernen, Visualisierung, Datenbanken und Hochleistungsrechnen zurückgreifen.
Das EU-Projekt "BigStorage" entwickelt in den nächsten drei Jahren daher neue Big Data-Ansätze, die von der theoretischen Grundlagenforschung bis hin zur Entwicklung von komplexen Infrastrukturen und Softwarepaketen reichen. Als Innovative Training Network (ITN) der Europäischen Union spielt dabei auch die Ausbildung von Forschern und Entwicklern im internationalen Kontext eine wichtige Rolle. Die Aufgabe wird von einem europäischen Konsortium aus Forscherteams und Industriepartnern angegangen. Das Zentrum für Datenverarbeitung (ZDV) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) beschäftigt sich dabei insbesondere mit dem Einfluss neuer Speichertechnologien sowie mit der Konvergenz von Hochleistungsrechnen und Big Data.
"Cloud Computing und Big Data haben zu rapiden Vereinfachungen beim Entwurf hochskalierender Analyseumgebungen geführt", erklärt Univ.-Prof. Dr. André Brinkmann, Leiter des ZDV und verantwortlich für das BigStorage-Projekt an der JGU, zur Rolle dieser Konvergenz. "Neue, komplexe Aufgaben aus den Bereichen Klimaforschung, Medizin und Umwelt erfordern aber nun, dass die langjährigen Erfahrungen aus dem Bereich des Hochleistungsrechnens wieder in den Entwurf der Datenanalyseumgebungen eingebracht und mit diesen neuen Ansätzen kombiniert werden."
BigStorage wird von der EU im Rahmen des Forschungsrahmenprogramms Horizon 2020 mit 3,8 Millionen Euro unterstützt. Neben der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sind auch die Universidad Politécnica de Madrid und das Barcelona Supercomputing Center in Spanien, Inria in Frankreich, FORTH in Griechenland und Seagate in Großbritannien, das Deutsche Klimarechenzentrum, CA Technologies Development in Spanien, CEA in Frankreich und die Fujitsu Technology Solutions GmbH an dem Projekt beteiligt.