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KÖLN. Die therapeutische Hypnose ist eine wirksame und sichere komplementäre Methode im Rahmen von Operationen und bei Reizdarmbeschwerden. Dies ist das Resultat einer systematischen Übersichtsarbeit, die Winfried Häuser und seine Koautoren in der aktuellen Ausgabe des Deutschen Ärzteblatts vorlegen (Dtsch Arztebl Int 2016; 113: 289-96).
Für die Wirksamkeit und Sicherheit hypnotischer Techniken in der somatischen Medizin gab es bisher keine ausreichende Evidenz. Die Autoren werteten daher systematisch Metaanalysen randomisierter kontrollierter Studien zu medizinischer Hypnose aus. Es zeigte sich, dass die Hypnose in der Reduktion von emotionaler Belastung, Schmerz, Genesungsdauer und Medikamentenverbrauch bei medizinischen Eingriffen einer Standardbehandlung überlegen war. Beim Reizdarmsyndrom linderte eine Bauchhypnose die Symptome effektiver als die Therapieform, die in den Kontrollgruppen angewendet worden war.
In der klinischen Praxis setzt man die Hypnose in der Anästhesie und operativen Medizin oftmals bereits ergänzend zu den modernen, sicheren Betäubungsverfahren ein, vor allem um Angst und Stress zu verringern. Dazu wird eine Live- oder audiounterstützte Hypnose angeboten. Die Nutzung von Audiodateien ist auch bei funktionellen gastrointestinalen Störungen wirksam. Ein weiteres Einsatzgebiet der therapeutischen Hypnose ist die Zahnmedizin. /Se
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