News Release

Hirnplastizitätsexperte Peter Falkai erörtert neue Therapieansätze für Schizophrenie

Max-Planck-Institut-Direktor Prof. Peter Falkai teilt bahnbrechende Forschungserkenntnisse in exklusivem Genomic Press Interview

Reports and Proceedings

Genomic Press

image: 

Peter Falkai, MD, PhD, Munich University Hospital, Germany

view more 

Credit: Peter Falkai, MD, PhD

MÜNCHEN, Deutschland, 03. Dezember 2024 - In einem umfassenden Interview mit Genomic Press enthüllt der namhafte Psychiater Professor Peter Falkai vielversprechende neue Perspektiven in der Schizophrenie-Behandlung durch seine wegweisende Forschung zur Hirnplastizität und Myelinregeneration. Als neu berufener Direktor des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie stellt Prof. Falkais Arbeit traditionelle Sichtweisen der Schizophrenie in Frage und eröffnet neue therapeutische Möglichkeiten.

"Ich bin überzeugt davon, dass Schizophrenie eine Störung der gestörten Regeneration ist", erklärt Prof. Falkai, dessen Forschung gezeigt hat, dass aerobe Bewegung den Verlust des Hippocampus-Volumens ausgleichen und kognitive Dysfunktionen bei Patienten verbessern kann. Diese Erkenntnis führte zu einer bemerkenswerten Entdeckung: "Unserer Forschungsgruppe gelang es, durch post-mortem Untersuchungen, bildgebende Genetik und induzierte pluripotente Stammzellstudien mehrere Beweislinien zu entwickeln, die auf myelin-basierte Plastizität und die Beteiligung der synaptischen Maschinerie hinweisen."

Aktuell führt Prof. Falkais Team eine neue randomisierte kontrollierte Studie durch, die aerobe Bewegung mit Clemastin, einem für diese Indikation neu eingesetzten Wirkstoff, kombiniert, um die Myelinregeneration zu fördern und die Kognition bei Schizophrenie-Patienten zu verbessern. Dieser innovative Ansatz könnte besonders in den frühen Krankheitsphasen neue Behandlungsstrategien ermöglichen.

Als Präsident der World Federation of Societies of Biological Psychiatry und ehemaliger Präsident der European Psychiatric Association (2021-2023) reicht Prof. Falkais Einfluss weit über das Labor hinaus. Seine Berufung ans Max-Planck-Institut schafft eine einzigartige Gelegenheit, die Kluft zwischen Grundlagenforschung und klinischer Anwendung zu überbrücken.

Prof. Falkais Weg in die psychiatrische Forschung begann mit einer Faszination für Neuroanatomie während seines Medizinstudiums. Eine wegweisende Zusammenarbeit mit Bernhard Bogerts führte zu bedeutenden Erkenntnissen, die die Sicht auf Schizophrenie als degenerative Erkrankung in Frage stellten. Ihre Forschung zeigte keine signifikante Gliose in Gehirnproben von Patienten und lenkte die Aufmerksamkeit auf regenerative Fähigkeiten.

Dieser Perspektivwechsel hat tiefgreifende Auswirkungen auf die psychiatrische Behandlung. "Nur durch das Verständnis der Mechanismen psychischer Störungen werden wir in der Lage sein, mechanistisch fundierte neue Behandlungen zu konzipieren", betont Prof. Falkai. Seine aktuelle Arbeit zur gestörten Myelin-Plastizität zielt darauf ab, gezielte Behandlungen für spezifische Patientenuntergruppen zu entwickeln.

Die Bedeutung von Prof. Falkais Forschung reicht über das Labor hinaus. Als Standortsprecher des Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit spielt er eine entscheidende Rolle bei der Übertragung wissenschaftlicher Erkenntnisse in praktische therapeutische Anwendungen. Seine Arbeit verkörpert das Engagement des Instituts für die Weiterentwicklung der psychiatrischen Versorgung durch innovative Forschung.

Das Genomic Press Interview mit Professor Peter Falkai ist Teil einer umfangreicheren Serie, die die Menschen hinter den einflussreichsten wissenschaftlichen Ideen unserer Zeit vorstellt. Jedes Interview der Serie bietet eine Mischung aus wegweisender Forschung und persönlichen Reflexionen und gibt den Lesern einen umfassenden Einblick in die Wissenschaftler, die die Zukunft gestalten. Durch die Verbindung von beruflichen Erfolgen mit persönlichen Einblicken lädt dieser Interviewstil zu einer reichhaltigeren Erzählung ein, die Leser gleichermaßen fesselt und bildet. Dieses Format bietet einen idealen Ausgangspunkt für Profile, die sowohl die wissenschaftlichen Auswirkungen als auch übergreifende menschliche Themen beleuchten. Weitere Informationen über die von Genomic Press vorgestellten Forschungsleiter und aufstrebenden Forschungstalente finden Sie auf unserer Publikations-Website: https://genomicpress.kglmeridian.com/.

Das vollständige Genomic Press Interview mit dem Titel "Peter Falkai: Die Komplexität der Psychose durch Hirnplastizität entschlüsseln – wie genetische Grundlagen und Umweltfaktoren die psychische Gesundheit prägen" erscheint am 03. Dezember 2024 in Genomic Psychiatry und bietet Lesern eine einzigartige Gelegenheit, die Gedanken und Erfahrungen eines der einflussreichsten Köpfe der weltweiten Psychiatrie zu erkunden. Der Artikel ist online kostenlos verfügbar unter https://url.genomicpress.com/tax4puc3.

Über Genomic PsychiatryGenomic Psychiatry: Advancing Science from Genes to Society (ISSN: 2997-2388) stellt einen Paradigmenwechsel in genetischen Fachzeitschriften dar, indem Fortschritte in Genomik und Genetik mit Entwicklungen in allen anderen Bereichen der zeitgenössischen Psychiatrie verwoben werden. Genomic Psychiatry veröffentlicht medizinische Forschungsarbeiten höchster Qualität aus allen Bereichen des Kontinuums von Genen und Molekülen bis hin zu Neurowissenschaften, klinischer Psychiatrie und öffentlicher Gesundheit.


Disclaimer: AAAS and EurekAlert! are not responsible for the accuracy of news releases posted to EurekAlert! by contributing institutions or for the use of any information through the EurekAlert system.