News Release

Bahnbrechende Studie enthüllt multimodalen Ansatz zur Bekämpfung des Post-COVID-Syndroms

Forscher schlagen Kombination von Pharmakotherapie und physikalischen Behandlungen vor, um anhaltende Symptome viraler Infektionen anzugehen

Peer-Reviewed Publication

Genomic Press

In einer Welt, die noch immer mit den Nachwirkungen der COVID-19-Pandemie zu kämpfen hat, hat ein internationales Forscherteam einen innovativen Ansatz zur Behandlung der anhaltenden Symptome vorgeschlagen, die viele Überlebende viraler Infektionen plagen. Die am 30. August 2024 in der renommierten Fachzeitschrift "Brain Medicine" (ISSN: 2997-2639, Genomic Press, New York) veröffentlichte Studie skizziert eine multimodale Behandlungsstrategie, die Millionen von Menschen Hoffnung geben könnte, die unter postakuten Infektionssyndromen (PAIS), einschließlich des als Long COVID bekannten Zustands, leiden.

Dr. Charlotte Steenblock, Hauptautorin der Studie vom Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden, erläutert: "Wir haben erkannt, dass postvirale Syndrome unglaublich komplex sind und es keine einheitliche Ursache oder Heilung gibt. Unsere Forschung legt nahe, dass wir durch die Kombination verschiedener Behandlungsmodalitäten möglicherweise die Systeme des Körpers zurücksetzen und denjenigen Linderung verschaffen können, die unter diesen beeinträchtigenden Zuständen leiden."

Das vorgeschlagene Behandlungsschema umfasst eine Kombination aus pharmakologischen Interventionen und physikalischen Therapien. Auf der medikamentösen Seite heben die Forscher das Potenzial von Metformin, einem gängigen Diabetesmedikament, und niedrig dosiertem Naltrexon, das traditionell zur Suchtbehandlung eingesetzt wird, hervor. Beide haben vielversprechende Ergebnisse bei der Reduzierung von Entzündungen und der Modulation des Immunsystems gezeigt.

Ergänzend zu diesen Medikamenten befürwortet die Studie physikalische Behandlungen wie die extrakorporale Apherese – eine Blutfiltertechnik – und die transkutane Neurotherapie, die den Vagusnerv stimuliert. Diese Ansätze zielen darauf ab, Entzündungen zu reduzieren, die Durchblutung zu verbessern und möglicherweise kognitive Symptome zu lindern.

"Besonders spannend an diesem Ansatz ist sein Potenzial, das breite Spektrum der bei PAIS beobachteten Symptome anzugehen", sagt Co-Autor Dr. Milo A. Puhan von der Universität Zürich. "Von Erschöpfung und Gehirnnebel bis hin zu kardiovaskulären Problemen betrachten wir eine Behandlungsstrategie, die mehrere Aspekte dieser Erkrankungen gleichzeitig angehen könnte."

Die Forscher betonen, dass ihre vorgeschlagene Strategie auf einer umfassenden Überprüfung aktueller Erkenntnisse und Hypothesen über die zugrunde liegenden Mechanismen postviraler Syndrome basiert. Sie fordern groß angelegte klinische Studien, um die Wirksamkeit dieses multimodalen Ansatzes zu validieren.

Professor Stefan R. Bornstein, leitender Autor der Studie, fügt hinzu: "Wir befinden uns an einem kritischen Punkt in unserem Verständnis postinfektiöser Syndrome. Diese Perspektive zielt darauf ab, weitere Forschung anzuregen und hoffentlich zu effektiveren Behandlungen für diejenigen zu führen, die unter diesen Langzeitfolgen viraler Infektionen leiden. Patienten mit postinfektiösen Syndromen sind verzweifelt auf der Suche nach Behandlungen, die irgendeine Form der Linderung bieten. Randomisierte kontrollierte Studien sind nicht verfügbar, und wenn sie durchgeführt werden, werden sie aufgrund der Heterogenität der Patientengruppen schwer zu interpretieren sein. Daher schlagen wir einen stärker individualisierten Ansatz vor, der auf den derzeit verfügbaren Biomarkern basiert und eine multimodale Strategie verwendet, die sich in mehreren Kohortenstudien als verbessernd für die Patienten erwiesen hat. Selbst in Ermangelung hochrangiger Evidenz kann ein solches praxisorientiertes Management eine gewisse Orientierung für Ärzte und, was am wichtigsten ist, vorübergehende oder langfristige Linderung für unsere Patienten bieten."

Während die Welt weiterhin die langfristigen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie bewältigt und sich auf zukünftige gesundheitliche Herausforderungen vorbereitet, könnte dieser innovative Ansatz einen bedeutenden Schritt nach vorn bei der Behandlung postviraler Syndrome darstellen. Die Forscher hoffen, dass ihre Arbeit weitere Studien inspirieren und letztendlich zu einer verbesserten Lebensqualität für Millionen von Menschen führen wird, die von diesen anhaltenden Zuständen betroffen sind.

Der vollständige Artikel mit dem Titel "A multimodal approach for treating post-acute infectious syndrome" wurde am 30. August 2024 online veröffentlicht und ist auf der Website von Brain Medicine (Genomic Press, New York) frei zugänglich: https://bm.genomicpress.com/aop/.

Über Brain Medicine: Brain Medicine (ISSN: 2997-2639) ist eine von Fachkollegen begutachtete Zeitschrift, die von Genomic Press, New York, herausgegeben wird. Brain Medicine bietet eine neue Plattform für den interdisziplinären Austausch -  von Innovationen in der grundlegenden Neurowissenschaft bis hin zu translationalen Ansätzen in der Gehirnmedizin. Der thematische Fokus der Zeitschrift umfasst die zugrunde liegende Wissenschaft, Ursachen, Ergebnisse, Behandlungen und gesellschaftlichen Auswirkungen von Gehirnstörungen über alle klinischen Disziplinen und deren Schnittstellen hinweg.


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